Untersuchungen bei Verdacht auf eine autoimmune Schilddrüsenerkrankungen

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Besteht der Verdacht auf eine Schilddrüsenerkrankung müssen eine Reihe von Untersuchungen durchgeführt werden. Man hört Begriffe wie Szintigraphie, Nuklearmediziner, TRH-Test. Gerade in der Unterfunktion reagieren Patienten oft mit Angstgefühlen. Es hilft, wenn man vor den Untersuchungen schon möglichst viele Informationen hat.


Verdacht auf eine autoimmune Schilddrüsenerkrankung (Hashimoto Thyreoiditis oder Morbus Basedow)?

Folgende Untersuchungen sind zur Abklärung sinnvoll:

Schilddrüsenfunktion

  • TSH: (Referenzbereich oft 0.3-4.0 mIU/ L) ABER: bereits Werte über 2,5 mIU/L können auf eine SD-Unterfunktion hinweisen, Werte unter 0.3 mIU/L können eine Überfunktion anzeigen (= supprimierter TSH)
  • FT4: freies SD-Hormon, (Speicherform), nahezu inaktiv, wird in aktives FT3 umgewandelt
  • FT3: freies, stoffwechselaktives SD-Hormon, Umwandlungsprodukt des FT4

Anmerkung: Die freien Werte spiegeln die Hormonversorgung zuverlässiger wider! Nur die ungebundenen Hormone (FT3 und FT4) sind unmittelbar stoffwechselaktiv.

  • TRH-Test: Ein TRH-Test ist ein Stimulationstest, der im Gehirn die Ausschüttung des SD-Steuerungshormons TSH überprüft. Er ist in unklaren Fällen im Hinblick auf die Diagnose einer SD-Unterfunktion aussagkräftig, wird jedoch recht selten durchgeführt.

Schilddrüsen-Antikörper

  • TPO-AK: (früher MAK) hohe Werte weisen auf eine HT hin.
  • TSH-AK: (= TRAK + TSH-R-AK) erhöhte Werte weisen auf MB hin.
  • TG-AK: (= TAK) erhöhte Werte können bei MB und HT vorkommen.

Schilddrüsengröße und Beschaffenheit des Gewebes

  • Ultraschall-Untersuchung (Sonographie) der Schilddrüse: Diese Untersuchung gibt Aufschluss über Größe und Form der Schilddrüse und über den Zustand des Gewebes.
  • Szintigramm: Bei Verdacht auf Autoimmunerkrankungen der Schilddrüse ist ein Szintigramm nur erforderlich, wenn weitere Auffälligkeiten, wie z.B. Knoten bei der Ultraschalluntersuchung, festgestellt werden.

 

Haben bereits Verwandte autoimmune Schilddrüsenerkrankungen, ist das Risiko höher daran zu erkranken.

 

Quellen und weiterführende Informationen

Brakebusch, Leveke; Heufelder, Armin (2010): Leben mit Hashimoto-Thyreoiditis. Ein Ratgeber. 4. Aufl. München [i.e.] Germering: Zuckschwerdt.
Brakebusch, Leveke; Heufelder, Armin (2011): Leben mit Morbus Basedow. Ein Ratgeber. 6. Aufl. München [i.e.] Germering [u.a.]: Zuckschwerdt.
Schott, Matthias; Seißler, Jochen; Scherbaum, Werner A. (2006): Diagnostik bei autoimmunen Schilddrüsenerkrankungen / Diagnostic testing for autoimmune thyroid diseases. In: LaboratoriumsMedizin 30 (4), S. 254–257.
Schumm-Draeger, Petra-Maria (2005): Autoimmune thyroiditis. Substitution therapy is advisable in subclinical forms, too. In: MMW Fortschr Med 147 (35-36), S. 46.
Schumm-Draeger, Petra-Maria (2005): Schilddrüsendiagnostik und -therapie: Update 2005. In: Bayerisches Ärzteblatt (4), S. 236–243.
Schumm-Draeger, P-M; Muller, O-A (2004): Hypothyroidism--diagnosis. In: Dtsch Med Wochenschr 129 (28-29), S. 1570–1573.

  

Die vorliegenden Informationen sind von Laien verfasst worden und beruhen auf Inhalten medizinischer Fachpublikationen sowie auf persönlichen Erfahrungen mit dieser Erkrankung. Die Inhalte sind nicht dafür gedacht die Konsultation einer qualifizierten, medizinischen Fachkraft zu ersetzen, sondern dienen reinen Informationszwecken. Für Diagnose und Behandlung muss in jedem Fall ein Arzt aufgesucht werden!

Stand der Information: Juli 2012


Verdacht auf eine autoimmune Schilddrüsenerkrankung? (1-seitiges PDF, 60 KB)

Durch Schneiden an den markierten Stellen erhält man drei Exemplare aus einem DIN-A4-Blatt.


Weitere Informationen zu Untersuchungen und Tests (externe Links)