Hashimoto Thyreoiditis und Unterfunktion der Nebennieren

---> Nebennieren

Zusammenstellung von Informationen mit internen und externen Links zu den Erkrankungen Nebennierenschwäche und Nebenniereninsuffizienz

Einleitung

Hashimoto-Betroffene, die trotz scheinbar ausreichender Schilddrüsenhormon-Substitution weiterhin unter Symptomen leiden, wie chronische Erschöpfung, geringe Leistungsfähigkeit, Stressempfindlichkeit und depressive Verstimmungen, können weitere Hormon- oder auch Nährstoffmängel aufweisen. Einer dieser möglichen Mangelzustände kann der Cortisolmangel mit unterschiedlichen Ursachen sein. Solch ein Cortisolmangel kann auch dazu führen, dass ein SD-Patient Schwierigkeiten hat, sich mit SD-Hormonen einzustellen. Nämlich dann, wenn er gleichzeitig Über- und Unterfunktionssymptome verspürt oder nicht über eine gewisse Dosierung hinaus kommt, weil sofort heftige Beschwerden einer Überdosierung auftreten.

Cortisol ist eines der wichtigsten Hormone, die in der Nebennierenrinde gebildet werden. Ein Mangel daran entsteht durch eine Unterfunktion der Nebennierenrinde. Diese Unterfunktion kann verschiedene Ursachen haben. In der Medizin am bekanntesten ist eine Erkrankung mit dem Namen Morbus Addison (externer Link), die jedoch gleichzeitig in der Bevölkerung nur selten auftritt (5 von 100.000 Personen). Bei dieser Krankheit stellt sich bei den Betroffenen schleichend ein Cortisol-, Aldosteron- und Androgenmangel ein, da das Gewebe der Nebennierenrinde langsam zerstört wird (meistens durch autoimmun bedingte Prozesse). Starke Symptome treten erst auf, wenn die Nebennierenrinde zu 90 Prozent zerstört ist. Die Behandlung erfolgt in einer lebenslangen Einnahme der fehlenden Hormone. Es gibt jedoch auch eine Nicht-Addison-Form der Nebennieren-Unterfunktion, die heutzutage bei den meisten, klassisch ausgebildeten Medizinern kaum bekannt ist, eine sogenannte milde oder subklinische Form. Dafür verwenden wir in unseren Texten die Bezeichnung Nebennierenschwäche als Übersetzung des englischen Namens adrenal fatigue, auch, um diese Form von der sonst üblichen Bezeichnung Nebenniereninsuffizienz zu unterscheiden.

Die Nebennierenschwäche kommt durch eine Ermüdung/Erschöpfung der Nebennieren aufgrund ihrer länger andauernden Überlastung zustande. Jegliche Art von Stress kann zu solch einer Überlastung der Nebennieren führen: körperlicher, seelischer oder krankheitsbedingter Stress. Sie hat ebenfalls einen Cortisolmangel zur Folge, ebenso kann auch ein Mangel an Aldosteron, DHEA oder Progesteron auftreten, was sich durch eine Vielzahl an typischen Symptomen und Körperzeichen bemerkbar macht. Die bekanntesten sind zum Beispiel:

  • chronische Müdigkeit
  • fehlende Stressresistenz
  • Schwindel, auch beim Aufstehen aus einer liegenden Position
  • leichte Depression
  • bei Frauen das prämenstruelle Syndrom (PMS)
  • Allergien, Nahrungsmittel- und Medikamentenunverträglichkeiten
  • langandauernde Infekte
  • Autoimmunerkrankungen

Diese milde Form der Nebennieren-Unterfunktion wird von den Ärzten, die mit diesem Krankheitszustand vertraut sind, ebenfalls durch Ausgleichen der fehlenden Hormone behandelt, zur Unterstützung und Entlastung der Nebennieren. Gleichzeitig wird eine

  • Umstellung des Lebensstils (Beseitigung der Stressfaktoren)
  • Umstellung der Ernährung (auf kohlenhydratarme und proteinreichere Nahrung)
  • und die individuell abgestimmte Einnahme von Mikronährstoffen

angestrebt. Auf diese Weise sollen sich die Nebennieren erholen und so nach einem angemessenen Zeitraum wieder gesunden und die Hormonproduktion von allein übernehmen (sofern tatsächlich kein Morbus Addison vorliegt).

Die Nebennierenschwäche wird in erster Linie von ganzheitlich arbeitenden Ärzten (im Englischen holistic doctors), die auch auf Hormondefizite spezialisiert sind, diagnostiziert und behandelt. In unserem Gesundheitssystem wird die Nebennierenschwäche bis jetzt nicht als eigenständiger Krankheitszustand anerkannt. Daher werden die Untersuchungen und Behandlungen in der Regel bis jetzt nicht von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen.

Im Folgenden möchten wir darüber aufklären, dass es als Unterfunktion der Nebennieren nicht nur den Morbus Addison gibt und ausführlichere Informationen zum Konzept der Nebennierenschwäche vorstellen. Hierzu gibt es im Vergleich zu Morbus Addison und Nebenniereninsuffizienz wenig Literatur. Viele Informationen in den von uns vewendeten Literaturquellen (aus dem englisch-sprachigen Raum) beruhen auf jahrelangen sorgfältigen Beobachtungen von engagierten Medizinern, die aufgrund ihrer Erfahrung der Nebennierenschwäche eine klinische Bedeutung beimessen und eine Behandlung mit Cortisol (und falls nötig weiteren NN-Hormonen) befürworten. Im Gegensatz dazu gehen die meisten Ärzte jedoch davon aus, dass nur ein annähernder Total-Ausfall der Nebennieren behandlungswürdig sei, wie er bei fortgeschrittenem Morbus Addison auftritt. Jedoch ergibt sich aus Patientenerfahrungen und wissenschaftlicher Recherche bzw. Behandlungspraktik einer Minderheit von Ärzten, dass auch leichter beschädigte Nebennieren schwerwiegende, negative Auswirkungen auf das Leben der Betroffenen haben können.


Infoblatt Cortisolmangel

Über folgende Themen wird informiert:

  • Cortisol - ein lebenswichtiges Hormon
  • Woher kommt das Cortisol?
  • Was denn nun: Cortisol oder Cortison?
  • Cortisolmangel und Unterfunktion der Nebennierenrinde (NNR)
  • Ursachen, Diagnostik und Therapie der Nebennierenschwäche
  • Cortisol und Schilddrüsen-Hormone: eine enge Verbindung

In der anhängenden Tabelle sind folgende Informationen enthalten:

Gegenüberstellung Nebennierenschwäche und Nebenniereninsuffizienz

  • Ursachen und Folgen
  • Symptome: Beschwerden/Befinden, psychologische Merkmale
  • Symptome: Körperzeichen und Krankheiten
  • Diagnose-Methoden
  • Behandlung
  • Heilungsaussichten
Cortisolmangel - Mögliche Ursachen: Nebennierenschwäche (NN-S) und Nebenniereninsuffizienz (NN-I) (8-seitiges PDF, 180 KB)

Infoblatt Nebennierenschwäche im Vergleich zur SD-Unterfunktion (6 Seiten)

In diesem Infoblatt werden jeweils die typischen Symptome, Körperzeichen und Beschwerden der Nebennieren-Schwäche, der SD-Unterfunktion sowie der Mischform dieser beiden Krankheiten aufgelistet. Daher ist diese Symptomliste besonders interessant für Menschen mit SD-Unterfunktion, die trotz guter SD-Hormoneinstellung immer noch Beschwerden haben und unter einer Beeinträchtigung ihrer Lebensqualität leiden.

Urheber der in diesem PDF befindlichen Tabellen inklusive Fußnoten ist Dr. med. Bruce Rind, Washington D.C./USA: http://www.drrind.com/therapies/metabolic-symptoms-matrix . Die deutsche Übersetzung wurde vom KIT-Team erstellt und steht mit freundlicher Genehmigung von Dr. Rind hier zum Download zur Verfügung. Bitte beachten Sie den Disclaimer auf der letzten Seite.

Nebennierenschwäche im Vergleich zur Schilddrüsen-Unterfunktion (PDF, 6 Seiten, 144 KB)

Verwendete Quellen zu diesen Themen

Nebennieren-Schwäche:

Nebennieren-Insuffizienz:

Weitere Seiten zum Thema Nebennierenschwäche: